News / Ludwig war Pazifist

Ludwig war Pazifist, viele Beispiele sind uns erhalten geblieben. 

Schon als Prinz hatte er wenig Verständnis für
die strengen militärischen Reglement – Bestimmungen
Er konnte nicht verstehen, warum z.B. ein Soldat auf Posten mit niemandem sprechen, sich nicht bewegen oder auf keinen Fall etwas essen durfte. Einmal wollte der einer der Wachen von der Hof –
Tafel etwas zu essen bringen. Als sein Vater ihm erklärte, dass ein
Soldat auf Posten so etwas nicht annehmen oder gar essen dürfte. Meinte der kleine Prinz treuherzig: „Wenn ich es ihm aber heimlich in die Tasche stecke, dann darf er es doch annehmen – oder ist das auch verboten?“

Als junger König sah er in der Residenz einmal einen älteren Wachsoldaten unbeweglich stehen, wie es eben die Vorschrift verlangte. Er befahl einem Diener einen Stuhl zu holen und erlaubte dem Wachmann, sich zu setzen. Ludwig war der richtigen Meinung, der Soldat könne
seine Aufgabe im Sitzen genauso gut wahrnehmen, wie im Stehen.

Bei einer Truppenparade, die bei Regenwetter stattfand, erschien er zu Pferd, mit einem Regenschirm bewaffnet. Auf den Einwand seiner Begleiter, ein bayerischer General (eine solche Uniform trug er zu diesem Anlass) könne doch nicht mit einem Regenschirm zu Pferd sitzen, meinte
Ludwig verwundert: „Soll ich denn meine schöne Frisur vom Regen zerstören lassen?“

Den üblichen militärischen Drill verabscheute er ebenfalls. Seine Offiziere bezeichnete er wegen deren kurzen Haarschnitts des Öfteren als „Igelköpfe“. Es war also kein Wunder, dass zu der Zeit, als König Ludwig II. regierte, das bayerische Heer nicht besonders gut ausgerüstet und ausgebildet war. Kriege waren für diesen König eine fürchterliche Angelegenheit und er sah deren angebliche Notwendigkeit nie ein. 

Das Schicksal wollte es leider, dass er in zwei Kriege hineingezogen wurde.