Ludwig und der Metzgersprung; FaschingsmontagAm Faschingsmontag, 8. Februar 1869 wurde Ludwig zuerst von den Metzgerbuben geduscht und wäre später fast verunglückt.Man glaubte, dass der König den traditionellen Metzgersprung, wie sonst auch vom Fenster des Schneidermeisters Gerdi beiwohnen werde. Aber um 14.30 Uhr fuhr die Kgl. Equipage am Marienplatz vor, der König stieg aus, begleitet von seinem Bruder Otto, und begab sich mitten durch das jubelnde Volk an den Fischbrunnen, wo Militär ihnen einen kleinen Raum absperrten. Als die Metzgerbuben erschienen und bald darauf in das Brunnen Bassin sprangen, um mit ihren Schöpfeimern das Wasserwerfen einzuleiten, war der Andrang der Bevölkerung derart groß, dass Ludwig und Otto mitgerissen, ebenfalls in die Wassergüsse der Metzger gerieten. Dennoch nahmen es beide mit Humor und Heiterkeit auf, und begaben sich nach dem Spektakel durchnässt ins „Tal“, wo die Kutsche wartete.Eine Stunde später, kehrten Seine Majestät von einer kurzen Spazierfahrt durch die Stadt nach der Residenz zurück, als in der Wiener Gasse, auf den dortigen glatten Granitpflaster die beiden Vorderpferde Strauchelten, stützten, die Deichselpferde samt Kutsche nachrüsten sodass im Nu alle vier Pferde am Boden lagen und der Wagen selbst fast am umstürzen war. Zum großen Glück kam es nicht dazu, Seine Majestät zeigten große Geistesgegenwart und Ruhe, blieb im Wagen sitzen bis die Pferde wieder aufgebracht, obwohl eines derselben sich ziemlich verletzt hatte, die kurze Strecke nach der Residenz zurückgelegt werden konnte.